Trainingsaufbau

Aufbau einer Trainingseinheit

Ganz allgemein, unabhängig von der Zielsetzung der jeweiligen Einheit, sollte immer folgender Aufbau erkennbar sein:

 

1. Trocken: Gymnastik und Dehnen

2. Einschwimmen Teil 1

3. Einschwimmen Teil 2 / Technik / Koordination

4. Grundschnelligkeit;

5. Hauptteil / Hauptserien SGA / SKA

6. Ausschwimmen

 

 

Begründung für diesen Aufbau:

1. und 2. dient der Vorbereitung des Organismus auf die kommende Belastung;

3. und 4. sind extrem von nervalen Prozessen abhängig, müssen daher am Anfang einer TE stehen, da die nervale Ermüdung viel rascher einsetzt, als die Ermüdung der anderen Kreislaufsysteme.

5. Das Schwimmtraining ist geprägt von einem extrem hohen Anteil an schwimmerischer Grundlagenausdauer (SGA) – bereits im dritten Trainingsjahr (also vor jeglicher Spezialisierung) nimmt das Training der SGA ca. 50% der Trainingszeit in Anspruch (vgl. Wilke / Madsen, S. 152)

Bei Langstrecklern geht dieser Anteil auf 60% hoch, kann zu bestimmten Zeiten der Vorbereitung auch mal 70% sein.

6. beschleunigte Regeneration durch aktives Ausschwimmen

 

 

Zu 1.: Gymnastik und Dehnen

 

Teil A: lockeres Armkreisen in allen Variationen

 

Bsp.:    10x re Arm vw, 10x li Arm vw

            10x re Arm rw, 10x li Arm rw

            10x beide Arme in entgegengesetzte Richtung (beliebte Koord. Übg)

            10x dito, aber jeweils in die andere Richtung

            10x Doppelarmkreisen vw / rw

 

Teil B: Kräftigung Rumpfmuskulatur

 

3-4 Übungen zur Kräftigung Bauch, Rumpf seitlich, Rücken

 

Bsp: 3 x (20 Bauch-Crunches, 20x im seitl. Stütz Hüfte heben / senken, 20“ in Bauchlage alle Viere weg vom Boden und mit ausgestreckten Armen leichte Auf- und Abbewegungen)

 

Teil C: Kreislaufmobilisation

 

-          Teilweise bereits durch das Armkreisen begonnen;

-          Jetzt können noch ein paar saubere Liegestütze gemacht werden (nicht zu schnell)

-          Locker Prellen / Federn auf den Ballen (Fußgelenksarbeit) nach Möglichkeit mit Sprungseil: beidbeinig, einbeinig, Arme dabei in Hochhalte oder neben Körper;

-          ein paar schnelle Hocksprünge

 

Teil D: Dehnen

Damit ihr bereits beim Einschwimmen in der Schulter locker seid, solltet ihr den

gesamten Schultergürtel kurz andehnen.

 

Folgende Unterschiede bestehen dabei:

a)     vor einer normalen Grundlagen-Einheit:

-          ruhig gründlich dehnen, d.h. die Dehnstellung bis 20“ halten und öfter wiederholen 

-          egal welche Methode: aktiv / passiv, statisch / dynamisch

-          Vorteil der aktiven Methoden: beim Dehnen des Agonisten wird gleichzeitig der Antagonist gekräftigt

  

b)     vor einer Schnelligkeitsbetonten Einheit und vor Wettkämpfen:

-          Dehnstellungen nur kurz halten (7-10“)

-          vorwiegend dynamische Dehnmethoden (aktiv und passiv) einsetzen, um den Muskeltonus nicht zu stark zu reduzieren

 

Betonung liegt auf der Dehnung des Schultergürtels:

Pectoralis, Trizeps, Rotatorenmanschette, Latissimus;

 

Aber auch Beine andehnen:

Ischiocrurale, Hüftbeuger, Quadrizeps und Fußgelenke beweglich machen!

 

 

Zu 2. und 3.: Einschwimmen und Technik

 

Merke: Je älter der Schwimmer, desto mehr muss er einschwimmen.

 

Einschwimmen Teil 1

 

Mein Standard-Einschwimm-Programm sieht bsp.weise immer so aus:

100K + 100R + 50B + 25 D Abschlag

25 locker

100 Ein Arm alle 4 Züge Seite wechseln (je 25R, 25K, 25B, 25D)

25 Altdt R

25 bel.

25 B je 2 Beinschläge auf 1 Az

25 bel.  (500)

 

Jeder sollte ein kleines Programm in dieser Art haben, das er einfach abspulen kann und sich danach erst mal wohl fühlt im Wasser.

 

Einschwimmen Teil 2: Technik etc.

 

Meist eine kleine 50er Serie (8-12x), mit

-         Atemmangelaufgaben,

-         Aufgaben zur gezielten Verbesserung einzelner technischer Aspekte der Lagen, oder

-         Koordinationsaufgaben im Wechsel mit gLg;

Dabei wird technisch so sauber wie möglich geschwommen und auch bereits ein leichter Ausdauerreiz gesetzt.

 

Fazit: Ich habe jetzt schon ca. 1000m geschwommen, bevor es ans Eingemachte – die Hauptserien geht.

 

Zu 4.: Grundschnelligkeit

 

Training von Reaktions- und Aktionsschnelligkeit, sowie Frequenz;

Charakterisiert durch:

-          extrem kurze Belastungszeiten (ca 7“), damit möglichst kein Laktat anfällt (also alaktazid), da dieses sofort verlangsamend wirkt 

-          maximale Geschwindigkeit und Frequenz

-          höchstes Maß an Konzentration und willentlicher Bereitschaft – die nervale Ansteuerung (Frequentierung und Rekrutierung) ist maßgeblich von dieser unbedingten Willenskraft abhängig

 

Zu 5. Hauptteil – Ausdauerserien

 

SGA wird je nach Intensität noch in SGA1 (Laktatanhäufung bis 3 mmol/l) und SGA2 aufgeteilt (Lac 3-6 mmol/l), wobei der Großteil des Trainings im GA1 absolviert wird (also zu 80-90% aerob geprägt).

 

Bsp.: 1000K Dauerschwimmen in entspr. Intensität, oder

            12x100Lg P 20“, wobei die lohnende Pause ausreicht, dass der Puls wieder bis 130-140 absinkt um bei der nächsten Wh wieder auf 160-180 (je nach Alter) anzusteigen;

 

SKA bedeutet schwimmerische Kraftausdauer, also Serien, die ganz gezielt schwimspezifisch nur bestimmte Muskelgruppen trainieren:

Bsp. 8x100KA mit Pad und Pb zur Kraftausdauerverbesserung der Arme, oder

            10x50KB mit Brett

 

Zu 6. Ausschwimmen

 

Sollte keinesfalls vernachlässigt werden. Durch gründliches Ausschwimmen werden die Stoffwechselschlacke schneller abtransportiert (Regeneration deutlich beschleunigt) und der Körper wird wieder „heruntergefahren“ auf normales Alltagsniveau.

 

Zusätzlich kann es immer einen spielerischen/zwanglosen Wassergefühlsteil darstellen.

Es sollte 200 bis 400m betragen: bei hoher laktazider Belastung im vorausgegangenen Training eher 400, bei niedriger laktazider Belastung ca. 200.

 

 

 

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