Allgemeingültiges – methodische Grundsätze
a) Vermittlung nach der Ganz-Teil-Ganz-Methode
Im Schwimmsport werden in der Regel alle Schwimmlagen nach der sog. „Ganz-Teil-Ganz“ Methode vermittelt.
a) Man stellt zunächst die zu erlernende Bewegung / Lage als Ganzes vor, um den Übenden eine Bewegungsvorstellung zu vermitteln. Die Kinder müssen wissen, wie z.B. „Kraul“ aussieht, wenn sie es lernen sollen.
b) Anschließend zerteilt man die Gesamtbewegung in einzeln trainierbare Elemente (Arm- / Beinbewegung) und vermittelt diese getrennt, da die Kinder dann nicht zu viele Elemente haben, die für sie neu sind.
c) Teilbewegungen zur Gesamtbewegung „zusammenbauen“ und zunächst noch kurze Strecken ohne Atmung üben lassen
d) Im nächsten Schritt wird die Atmung vermittelt.
e) Schließlich wird die Gesamtbewegung mit Atmung geübt und durch vielfältige (gerne auch ungewöhnliche) Koordinationsübungen gefestigt.
f) auch später noch Arme und Beine öfter isoliert trainieren (nicht nur als Kraftausdauertraining, sondern auch, um die Konzentration auf ganz bestimmte Technikkriterien bsp.weise des Armzugs zu lenken
b) Vom Leichten zum Schweren
Die Ganz-Teil-Ganz-Methode berücksichtigt bereits diese methodische Prämisse. Zusätzlich bedeutet diese Regel, dass die Kinder die neue Bewegung erst nach und nach im Element Wasser lernen (je mehr Wasser, desto mehr Irritationen durch Veränderung des Schwerpunktes, Gleichgewichts, Wasser im Gesicht, Atemprobleme, etc.)
a) zu erlernendes Element trocken üben/simulieren
b) sitzend am Beckenrand (z.B. Beinschlag ð Kinder können sehen, was die Beine machen)
c) im stütztiefen Wasser üben (z.B. für Beinschlagübungen ð Gewöhnung an horizontale Körperlage und an Auftrieb des Wassers)
d) im hüft-/brusttiefen Wasser üben (z.B. bei Übung des Armzugs im Gehen)
e) Üben mit Festhalten am Beckenrand (z.B. Beinschlagtraining)
f) Üben mit Partnerunterstützung (Partner schiebt bei Armzugtraining; Partner zieht bei Beinschlagtraining)
g) Übungen mit Hilfsmitteln (Schwimmbrett, Flossen, Noodle, Pullbuoy, ...)
h) Übungen ohne „Fremdeinwirkung“ (ohne Hilfsmittel, ohne Partnerhilfe, etc)
i) Übungen unter erschwerten Bedingungen (darunter fallen z.B. viele Koordinationsübungen: z.B. Brust schwimmen, dabei ein Bein ruhig halten, oder Kraul Beinschlag mit einem senkrecht ins Wasser gehaltenen Schwimmbrett trainieren)
c) Vom Bekannten zum Unbekannten
a) Bewegungsverwandtschaften innerhalb der Schwimmlagen ausnutzen (z.B. Fußstellung und Bewegungsansatz aus der Hüfte bei KB – RB – DB; Arme abwechselnd bewegen KA – RA; Arme unter Wasser beugen und wieder strecken bei KA – RA – DA; Tauchzug bei B ist ebenfalls im Wesentlichen identisch mit Delphin Armzug; ...)
b) Eine Bewegung, die unter erleichterten Bedingungen erlernt wurde, wird nun unter ‚erschwerten’ Bedingungen geübt (z.B. Rücken Beine mit Brett ð RB ohne Brett mit Armen in Vorhalte; KB mit Brett ð KB mit Brett in einer Hand, anderer Arm macht KA)
c) Vergleiche zu bekannten Bewegungen oder Bildern finden (z.B. die Fußgelenksbewegung bei RB und KB ähnelt der Bewegung, wenn man einen Fußball schlenzt; bei Übungen zum Gleiten: macht euch spitz wie ein Pfeil; Rollwende und Purzelbaum; Kraul/Rücken Arme bewegen wir abwechselnd wie eine Windmühle (bei Anfängern)